Der St.-Petri-Platz in Buxtehude war Thema einer weiteren Veranstaltung eines Mobilen Gestaltungsbeirats. Am 12. Oktober 2017 haben externe Experten gemeinsam mit Vertretern aus Kommunalpolitik und Verwaltung im großen Sitzungssaal des Stadthauses über die Umgestaltung des Platzes gesprochen. Die Öffentlichkeit war ausdrücklich eingeladen, die Diskussionen zu verfolgen. Schon die anschließenden Berichterstattung in der Lokalpresse zeigte die einhellig positive Resonanz auf das Projekt. Auch für die Vertreter der Hansestadt war die Sitzung ein wichtiger Schritt zur städtebaulichen Weiterentwicklung dieses Bereiches.
Als externe Fachleute waren Prof. Dipl.-Ing. Irene Lohaus, Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin aus Hannover, Prof. Dr.-Ing. Volker Droste, Architekt aus Oldenburg, Dipl.-Ing. Thomas Möhlendick, Architekt und Stadtplaner aus Braunschweig und Dipl.-Ing. Lothar Tabery, Architekt und Stadtplaner aus Bremervörde mit dabei. Lothar Tabery ist zugleich stellv. Vorsitzender unseres Vereins Forum BauKulturLand zwischen Elbe und Weser e.V. und hat nunmehr nach den Veranstaltungen in Bremervörde und Westerstede die dritte Sitzung eines Mobilen Gestaltungsbeirats organisiert.
Nach der Begrüßung durch Stadtbaurat Michael Nyveld fand zunächst eine Ortsbegehung statt, die um einen kleinen Stadtrundgang erweitert wurde, um die Einbindung der Platzfläche in den städtischen Raum umfassender beurteilen zu können. Die anschließenden intensiven Diskussionen ergaben eine Reihe von Empfehlungen, die sich im Einzelnen detailliert mit den Gesichtspunkten
– Lage im Stadtgrundriss
– Platzfläche – Gliederung und Möblierung
– Platzform und Platzrandausbildung, Platzcharakteristik
beschäftigen.
Im Sitzungsprotokoll, das von der Architektenkammer Niedersachsen gefertigt wurde, wird zusammenfassend zum St-Petri-Platz festgehalten: „Dieser erscheint derzeit übermöbliert und enthält wenig Aufenthaltswert. Trotzdem verfügt der Platz über eine Reihe von Qualitäten, wie seine gute Eignung für Veranstaltungen, die unterschiedlich geprägten Platzzugänge oder auch die teilweise historischen Fassaden und das Heimatmuseum. Diese Qualitäten und ein eigenständiger Charakter des Platzes sollten bei einer Neugestaltung herausgearbeitet werden. Nach einhelliger Auffassung ist der St.-Petri-Platz vom MIV und von Parkplätzen frei zu halten. Platzmöblierung, Pflasterung und Vegetation sollten anhand eines einheitlichen Gestaltungskonzepts neugestaltet werden, um einen attraktiven Aufenthaltsort zu schaffen und eine flexible und vielfältige Nutzung des Platzes zu ermöglichen. Ein wesentliches Element zur beschriebenen Zielsetzung ist die Verlegung des Museumseingangs an den St.-Petri- Platz. Der vorhandene Brunnen sollte durch ein erlebbares Wasserspiel ersetzt werden. Zur Belebung des Betrachtungsbereichs wird in der Achse der Langen Straße ein neuer Blickpunkt für den St.-Petri-Platz empfohlen. Zudem könnte erwogen werden, die Fußgängerzone vom Fleth über die Kirchstraße bis zum St.-Petri-Platz zu verbinden und damit zu einem Rundweg auszubauen. Die Nutzungen der anliegenden Gebäude, insbesondere die der Kirche und vorhandenen Gastronomie sollten sich durch die Platzneugestaltung besser zum Platz öffnen und auf diesen herausgreifen können. Es wird empfohlen, auf der Grundlage dieser Anregungen und Hinweise einen interdisziplinären Planungsprozess zu initiieren. Hierfür bieten sich Verfahren an, bei denen alternative Lösungsansätze durch Teams, bestehend aus Architekten/Stadtplanern und Landschaftsarchitekten, erarbeitet werden, wie z. B. ein Planungswettbewerb oder eine Mehrfachbeauftragung von Planungsbüros.“
Das vollständige Protokoll der Sitzung des Mobilen Gestaltungsbeirats ist unter folgendem link zu erhalten: Protokoll Mobiler Gestaltungsbeirat