Zum Jahresbeginn hat die Bundesstiftung Baukultur ein neues Angebot gestartet: unter www.baukultur.tv stehen jetzt allen Interessierten Filme und Dokumentationen rund um die Baukultur zur Verfügung. Es sind teilweise eigene Formate der Bundesstiftung, zum Teil auch Angebote aus anderen Mediatheken.
Autor: Hans-Hermann Bode
Neues Bauen im Alten Land- Dokumentation des Workshops in Steinkirchen
Nach dem erfolgreichen ersten Workshop zum Neuen Bauen im Alten Land vor zwei Jahren haben wir am 20. November 2021 in Kooperation mit der Gemeinde Steinkirchen erneut aktuelle Themen in der Ortsgestaltung aufgegriffen. Zusammen mit Politiker:innen, Bürger:innen, Mitgliedern unseres BauKulturLand-Vereines sowie Studentinnen und Studenten der hochschule 21 aus Buxtehude fand ein weiterer Workshop statt. Nach einer Einführung in das Thema „Moderne regionale Architektur“ und der Vorstellung studentischer Entwürfe zum Neubau einer Gemeindebücherei stellten in einer Diskussionsrunde die Workshopteilnehmenden ihre Standpunkte zum Umgang mit zeitgenössischer Gestaltung in regional geprägten Architekturlandschaften – hier natürlich besonders dem Alten Land – dar: welche Qualitäten weist die bestehende regionale Architektur im Alten Land auf und wie kann mit Neubauten daran angeknüpft werden, um eine hohe Gestaltqualität mit gleichzeitigem Kontextbezug zu erreichen.
Die Dokumentation dieses Workshops liegt jetzt vor und kann mit dem folgenden link heruntergeladen werden: Neues Bauen im Alten Land- Steinkirchen 20.11.2021
BauKulturLand jetzt auf Instagram
Seit Anfang November benutzen wir neben der Internetseite und unserem Newsletter Instagram als zusätzliche Kommunikationsplatform (@baukulturland ). Instagram hat einen Schwerpunkt auf visuelle Inhalte – Fotos und kurze Filme und ist daher für unsere Themen sehr gut geeignet. Darüber hinaus wird es auch von jüngeren Menschen stärker genutzt als zum Beispiel Facebook. Wir würden uns über eine Rückmeldung zu unserem Instagramauftritt freuen. Hier der link: Baukulturland
Veranstaltung „Werbung im Ortsbild“ am 6.11.2021 in Steinkirchen
Für Gewerbetreibende ist Werbung im Ort, an und vor Gebäuden, auf privaten und öffentlichen Grundstücken von besonderer Bedeutung, denn sie können hiermit auf ihre Leistungen hinweisen. Im Straßenbild kommt häufig noch Fremdwerbung dazu, die Produkte oder sonstige Inhalte darstellen, welche mit dem jeweiligen Werbeort nichts zu tun haben. Oftmals beeinflussen sowohl Eigen- als auch Fremdwerbung das Erscheinungsbild einer Fassade, eines Gebäudes, ganzer Straßenzüge oder Plätze maßgeblich. Was können Gemeinden tun, die hier regulierend eingreifen wollen? Zur Erörterung dieser Problematik fand am 6.11.2021 in Steinkirchen eine öffentliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung über Möglichkeiten und Grenzen einer kommunaler Steuerung statt.
Die Veranstaltung wurde gemeinsam organisiert vom „Forum BauKulturLand zwischen Elbe und Weser e.V.“ und der Gemeinde Steinkirchen. Es waren mehrere Referenten eingeladen, die die Thematik aus unterschiedlicher Perspektive beleuchteten. Nach der Begrüßung durch die Steinkirchener Bürgermeisterin Sonja Zinke führte der Vorsitzende des Forums BauKulturLand, Lothar Tabery mit Bildern in die Thematik ein. Er illustrierte zunächst anhand von Beispielen das Problem und stellte die Frage nach der kommunalen Steuerungsmöglichkeit auf diesem Sektor. Bevor jedoch der Stader Stadtbaurat, Lars Kolk, in seinem äußerst aufschlussreichen Referat genau hierauf einging und Maßnahmen erläuterte, die auch einer juristischen Überprüfung durch ein Gericht standhalten, stellte Iris Petersen, Niederlassungsleiterin in Schleswig-Holstein bei Ströer Deutsche Städte Medien, das Tätigkeitsfeld ihrer Firma vor und verdeutlichte den Standpunkt der Werbebranche. Der Denkmalpfleger der Stadt Stade, Axel Deuer, schloss mit seinem Vortrag zum Umgang der unteren Denkmalbehörde mit den Werbeanlagen in der denkmalgeschützten Stader Altstadt an. Den Abschluss der Vorträge bildete Rechtsanwalt Hans-Jörg Wilkens, der juristische „Fallstricke“ und die Hintergründe von Gerichtsurteilen bei Streitigkeiten im Rahmen bauleitplanerischer Festsetzungen mit Werbeverboten darstellte.
Diese umfassenden Informationen stellten das Thema der Werbung im Ortsbild intensiv und unter vielfältigen Gesichtspunkten dar. In der anschließenden offenen Diskussion unter der Moderation des stellvertretenden Vorsitzenden des Forums BauKulturLand, Kersten Schröder-Doms, wurden die interessanten Erkenntnisse noch vertieft. Es wurde besonders die hohe Bedeutung eines Gestaltungs- bzw. Werbesatzungskonzepts angesprochen. Eine Dokumentation dieser Veranstaltung sowie eine Diskussionsauswertung stehen unten zum Download zur Verfügung; außerdem gibt es eine Materialsammlung von Gerichtsurteilen und Fallbeispielen zu Werbesatzungen. Damit können sicherlich auch für die Diskussion in anderen Gemeinden wertvolle Hinweise gegeben werden.
Spur der Steine: jetzt auch mit Routenvorschlägen
Unsere Website zur „Spur der Steine“ – https://baukultur-entdecken.museen-stade.de haben wir um eine neue Funktion ergänzt: über den Button „Routenvorschläge“ lassen sich nun mit Hilfe von Karteneintragungen Routen im Elbe-Weser-Dreieck abrufen, mit denen zu Fuß, mit Fahrrad oder Auto einzelne der über 150 Objekte mit den entsprechenden Informationen angesteuert werden können. Über den Button „in Google-Maps öffnen“ funktioniert die Kartendarstellung auch auf dem Smartphone.
MIt Freude sanieren – ein Handbuch zur Umbaukultur
Die Bundesstiftung Baukultur hat eine neue Publikation zum Thema Sanieren und Umbauen herausgegeben. „Das Handbuch ist im Rahmen eines Forschungsprojektes zusammen mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) entstanden. … Mit dem Handbuch wird das Potenzial von Bestandsgebäuden im Hinblick auf nachhaltigeres Bauen und Planen betrachtet. Denn mit Sanierungen und Umbauten von bestehenden Geäuden können der Flächenverbrauch begrenzt und die Ressourcen geschont werden. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, den baukulturellen Wert von Bestandsgebäuden zu steigern. „ (Quelle: Mitteilung der Bundesstiftung Baukultur). Das Handbuch steht auf den Internetseiten der Bundesstiftung zum kostenfreien Download zur Verfügung. Einen direkten link finden Sie hier: Handbuch zur Umbaukultur
Aspekte zur nachhaltigen Siedlungsplanung
Die Siedlungsentwicklung unter Aspekten der Nachhaltigkeit zu betreiben, ist auch eine baukulturelle Herausforderung. Lothar Tabery hat deshalb vor Kurzem in Bremervörde im Hotel Daub einen Workshop zum Thema „Aspekte nachhaltiger Siedlungsentwicklung“ organisiert. Mit interessierten Bürgern und Kommunalpolitikern gab es anhand eines Neubaugebietes eine angeregte Diskussion. Zur Einführung hatte Lothar Tabery eine Präsentation erstellt, die eine Fülle von Überlegungen kompakt und übersichtlich darstellt. Sie können diese Präsentation unter dem folgenden link herunterladen: Aspekte zur nachhaltigen Siedlungsplanung
Brutalismus- Die Zukunft der Betonbauten
Die Diskussion über die Zukunft der Bauten aus der Phase des „Brutalismus“ (béton brut = Sichtbeton) läuft. Denkmalwert? Oder doch nur häßliche Klötze? Ein Beitrag des NDR zeigt anhand einiger Beispiele u.a. aus Hamburg, Berlin und Hannover die Bandbreite sowohl in der Qualität der Bauten als auch in der unterschiedlichen Wahrnehmung und Bewertung. Der Beitrag ist auf Youtube zu sehen: Brutalismus-Die Zukunft der Betonbauten
Workshop in Jork am 26.09.2020: Dokumentation liegt vor
Erhalt und behutsame Weiterentwicklung regional-authentischer Ortsbilder sind Zielvorstellungen kommunaler Entwicklungsplanung, die u.a. die Qualitätssicherung und Identitätsstiftung fördern sollen. Gestaltungssatzungen können hierbei einen wesentlichen Beitrag leisten. Es gibt jedoch auch Meinungen, die Notwendigkeit und/oder Wirksamkeit von Gestaltungssatzungen bezweifeln. Zu viel Reglement und Bevormundung, sowie die Behinderung zukünftiger (individueller) Entwicklungen werden befürchtet.
Andererseits darf nicht vergessen werden, dass die Gestaltung von Orten immer durch und für eine Gemeinschaft erfolgt und niemand kann sich ernsthaft einer qualitätsvollen Ortsgestaltung verschließen, da sie für alle einen „Wohlfühlfaktor“ darstellt und auch das Ansehen jeder Gemeinde hebt. Doch wer weiß bzw. beurteilt was Qualität in der Ortsbildgestaltung darstellt und wie diese sichergestellt werden kann?
Der Workshop „Die Gestaltungssatzung – Qualitätssicherung in der Ortsbildgestaltung“ am 26.09.2020 in Jork widmete sich daher der Frage, Beurteilungskategorien von Ortsbildern zu definieren und über individuelle Befragungen – speziell auch für Jork – Bewertungspräferenzen an Hand von Beispielen zu ermitteln. Die Auswertung und Diskussion der durchschnittlichen Bewertungen, sowie abgeleitete Erkenntnisse und Empfehlungen, sollen helfen eine zeitgemäße Überarbeitung der örtlichen Gestaltungssatzung zu ermöglichen.
Die Dokumentation des Workshops kann über den folgenden link heruntergeladen werden: Workshop Jork
Baukultur und Tourismus- Ergebnisse liegen vor
Jetzt ist das Forschungsvorhabens „Baukultur und Tourismus“ abgeschlossen: Von Mitte 2016 bis Ende November 2019 lief dieses Vorhaben des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) im Auftrage des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Unsere Elbe-Weser-Region war mit dem Projekt „Spur der Steine“ eine von sieben baukulturellen Modellregionen. Jetzt ist von der BBSR ein zusammenfassender Bericht erschienen, der unter dem folgenden link heruntergeladen werden kann: Baukultur und Tourismus- Unterwegs zu neuen Partnerschaften